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Salbei überwintern

Salbei, wissenschaftlich Salvia spp., ist der Name einer ganzen Pflanzengattung mit einer nicht genau bestimmbaren Anzahl von etwa 850 bis über 900 verschiedenen Arten. Diese sind fast weltweit verbreitet und kommen sowohl in gemäßigten und kühlen Klimazonen, als auch in den Tropen vor und fehlen lediglich in Grönland, in der Antarktis sowie den nördlichsten Regionen Nordamerikas und Eurasiens. Dem entsprechend haben die Pflanzen, von der Größe kleiner Kräuter bis hin zu 4 m hohen Sträuchern verschiedenste Ansprüche an die Pflege. In dieser Artenvielfalt gibt es Arten für die Küche, Zierarten für bunte Beete, seltene bis hin vom Aussterben bedrohte Arten für Sammler und sogar eine Art, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt.

Ist Salbei winterhart?

Entsprechend des riesigen Verbreitungsgebiets ist diese Frage nicht allgemein zu beantworten und es kommt auf die jeweilige Art oder sogar Unterart und Sorte an. Tropische Arten sind selbstverständlich kälteempfindlich und brauchen es teilweise wärmer als Zimmertemperatur. In Deutschland gibt es etwa 10 Arten, die mehr oder weniger winterhart sind. Die meisten Arten aus gemäßigten Regionen benötigen eine frostfreie Überwinterung oder vertragen nur einstellige Minusgrade, die jedoch in Deutschland zu unsicher sind. Falls Sie das Risiko nicht eingehen wollen Ihre Salbei Pflanzen zu verlieren, dann müssen Sie diese angemessen geschützt überwintern.

Um Ihnen eine überschaubare Auswahl an Arten zu bieten, sollen hier nur diejenigen Arten Beachtung finden, die als Küchenkraut und als Heilpflanze von Bedeutung sind:

  • Fruchtsalbei (Salvia dorisiana) – warme Überwinterung auf der hellen Fensterbank
  • Honigmelonensalbei (Salvia elegans) – der Name Salvia rutilans für Ananassalbei ist veraltet; es handelt sich um die gleiche Art – warme Überwinterung auf der hellen Fensterbank
  • Pfirsichsalbei (Salvia greggii) – maximal einstellige Minusgrade; besser frostfreie Überwinterung
  • Echter Salbei (Salvia officialis) – je nach Unterart bedingt winterhart bis -10 °C
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis) – voll winterhart bis -37 °C
  • Muskatellersalbei (Salvia sclarea) – im ersten Winter nach der Aussaat frostfreie Überwinterung, danach bis -15 °C winterhart

Wie kann Salbei am besten überwintern?

Auch wenn sechs Arten von Salbei als Nutzpflanzen von Bedeutung sind, so ist es der echte Salbei, der für die meisten Leser von besonderem Interesse sein dürfte. Gerade diese Art ist ein gutes Beispiel für die Überwinterung der meisten Arten aus gemäßigten Klimazonen. Obwohl der echte Salbei eigentlich eine mediterrane Pflanze ist, die hauptsächlich in Spanien Portugal und Italien verbreitet ist, kommt die Unterart Salvia officinalis gallica nördlich bis in das klimatisch begünstigte Südwestdeutschland vor, wo selbst die Tiefsttemperaturen im Winter eher moderat sind.

Idealerweise sollten Sie Salbei im Garten auspflanzen. Im offenen Erdreich können die Wurzeln tief wachsen und sind dadurch automatisch vor leichten, oberflächlichen Frösten geschützt und stärkere Fröste brauchen mehr Zeit um bis zu den tiefsten Wurzeln vorzudringen. Sobald die ersten Nachtfröste angekündigt werden, sollten Sie für einen angemessenen Schutz sorgen. Auf alte Bauernregeln sollten Sie sich nur eingeschränkt verlassen, da sich die tatsächlichen Daten durch den Klimawandel teilweise um mehrere Wochen verschoben haben.

Der richtige Schutz für die Wurzeln ist eine Dicke Schicht aus Laub und Reisig auf der Erde um die Pflanze herum Dadurch entsteht eine isolierende Schicht und ein zusätzliches Luftpolster, welches zudem die Gefahr von Fäulnis reduziert. Das Laub hält auch Niederschläge etwas ab. Die oberirdischen Teile der Pflanze sollten Sie mit Zweigen von Nadelbäumen abdecken. Diese isolieren und die Nadeln bilden einen Windfang, wobei sie trotzdem noch Luft an die Pflanze lassen.

Falls Sie Salbei im Topf oder Kübel pflegen, ist es empfehlenswert diesen im Winter in einem leeren Beet einzusenken und wie ausgepflanzten Salbei zu schützen.

Wenn Sie Salbei im freistehenden Topf überwintern müssen, dann ist die ideale Lösung ihn in ein frostfreies Gewächshaus, die Garage oder den Keller zwischen 0 und 10 °C zu stellen. Falls der Topf draußen bleiben muss, dann muss er so gut es geht geschützt werden. Dazu wickeln Sie den Topf in Luftpolsterfolie, eine Kokosfasermatte oder stellen ihn in einen Jutesack, den Sie mit Laub auffüllen. Die oberirdischen Teile bedecken Sie ebenfalls mit Zweigen von Nadelbäumen. Der Topf sollte möglichst wettergeschützt auf einer Styroporplatte oder anderweitig zumindest erhöht aufgestellt werden.

Allgemeines zur Pflege von Salbei

Bei Salbei kommt es insbesondere auf den richtigen Standort an. Ein vollsonniger Standort in Südlage und lockerer, mineralischer, gut drainierter, recht trockener Boden sind ideale Bedingungen für die vorgestellten Arten. Für die Überwinterung ist wichtig, dass Sie spätestens ab Mitte August den Salbei nicht mehr düngen und schneiden. So verhindern Sie junge Triebe, die bis zum Winter nicht mehr ausreifen und wesentlich frostempfindlicher sind.

Zusammenfassung

Die Gattung Salvia enthält hunderte von Arten mit verschiedensten Ansprüchen an die Pflege. Vor allem der echte Salbei ist ein wichtiges Küchenkraut, welches Sie mit ein wenig Mühe über viele Jahre erfolgreich pflegen können.

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